Kleingewerbe anmelden: So startest Du einfach und clever in Deine Selbstständigkeit - Unternehmer Blog

Kleingewerbe anmelden: So startest Du einfach und clever in Deine Selbstständigkeit

Kleingewerbe anmelden - Du spielst mit dem Gedanken, ein Kleingewerbe anzumelden, weißt aber nicht genau, wie das geht und was dabei zu beachten ist?
Keine Sorge – in diesem Artikel erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du Dein Kleingewerbe anmelden kannst, welche Vorteile es bietet und worauf Du unbedingt achten solltest, um bürokratische Hürden zu vermeiden.

24. April 2025 | 5 Min. Lesezeit | 0 Kommentare

Du willst neben dem Hauptjob ein bisschen Geld dazuverdienen oder Deine eigene Geschäftsidee im kleinen Rahmen umsetzen? Dann ist ein Kleingewerbe die perfekte Lösung für Dich.
Es ermöglicht Dir, unternehmerisch tätig zu sein, ohne gleich in aufwendige Buchhaltung oder komplexe Steuerfragen eintauchen zu müssen.

Ein Kleingewerbe ist besonders beliebt bei Freelancer:innen, Onlinehändler:innen, Handwerker:innen und vielen kreativen Köpfen, die erstmal klein starten wollen – mit wenig Risiko und überschaubarem Aufwand.

Wer darf ein Kleingewerbe anmelden?


Grundsätzlich darf jede volljährige Person in Deutschland ein Kleingewerbe anmelden. Auch als Schüler:in, Student:in oder Rentner:in ist das möglich – solange Du bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreitest und Dein Hauptberuf dadurch nicht beeinträchtigt wird.
Falls Du noch unter 18 bist, brauchst Du allerdings die Einwilligung Deiner Eltern und eventuell sogar eine Genehmigung vom Familiengericht.

Auch wenn Du bereits angestellt bist, kannst Du ein Kleingewerbe anmelden. Wichtig ist nur, dass Du Deinen Arbeitgeber darüber informierst und dass Deine Nebentätigkeit keine Konkurrenz zu Deinem Job darstellt.

Was ist der Unterschied zwischen Gewerbe und Kleingewerbe?


Wenn Du ein Gewerbe anmeldest, musst Du dich entscheiden, ob Du die Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG nutzen möchtest. Entscheidest Du Dich dafür und bleibst unter bestimmten Umsatzgrenzen, gilt Dein Gewerbe als Kleingewerbe.

Die wichtigsten Merkmale:


- Umsatzgrenze: Im ersten Jahr unter 22.000 Euro, im Folgejahr max. 50.000 Euro.
- Keine Umsatzsteuer: Du musst keine Umsatzsteuer berechnen und abführen.
- Einfache Buchführung: Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) reicht aus.

Diese Regelung ist ideal, wenn Du nicht gleich groß starten willst, sondern erstmal testen möchtest, wie sich Dein Geschäft entwickelt.

Kleingewerbe anmelden – Schritt für Schritt


Hier erfährst Du, wie Du in wenigen Schritten Dein Kleingewerbe anmelden kannst:

1. Gewerbeanmeldung beim zuständigen Amt


Du musst Dein Kleingewerbe beim Gewerbeamt Deiner Stadt oder Gemeinde anmelden. In vielen Städten kannst Du das mittlerweile auch online erledigen.

Du brauchst:
- Deinen Personalausweis oder Reisepass
- Ggf. eine Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis (bei ausländischer Staatsangehörigkeit)
- Die genaue Beschreibung Deiner Tätigkeit (z.?B. „Onlinehandel mit Modeartikeln“)

Die Anmeldung kostet in der Regel zwischen 15 und 60 Euro – je nach Stadt.

2. Fragebogen vom Finanzamt ausfüllen


Nach der Anmeldung bekommst Du Post vom Finanzamt. Du musst den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen. Wichtig dabei:

- Gib an, dass Du die Kleinunternehmerregelung nutzen willst (sofern gewünscht)
- Trage Deine erwarteten Einnahmen und Ausgaben realistisch ein
- Beantrage eine Steuernummer für Dein Gewerbe

3. IHK-Mitgliedschaft und Berufsgenossenschaft


Sobald Du ein Gewerbe anmeldest, wirst Du automatisch Mitglied in der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder, je nach Tätigkeit, in der Handwerkskammer.
Die Beiträge für Kleingewerbetreibende sind in den ersten Jahren oft ermäßigt oder sogar frei.

Möglicherweise musst Du Dich auch bei der zuständigen Berufsgenossenschaft melden – vor allem, wenn Du Mitarbeiter:innen beschäftigen willst.

Was kostet es, ein Kleingewerbe anzumelden?


Die Anmeldung selbst kostet wie erwähnt meist zwischen 15 und 60 Euro. Weitere Kosten hängen davon ab, ob Du beispielsweise ein separates Geschäftskonto nutzt, Versicherungen abschließt oder Dir eine Website zulegst.
Auch Steuerberatung kann sinnvoll sein, ist aber gerade bei Kleingewerben oft nicht zwingend nötig.

Was musst Du steuerlich beachten?


Wenn Du die Kleinunternehmerregelung nutzt, entfällt die Umsatzsteuerpflicht. Du musst also keine Umsatzsteuer auf Deinen Rechnungen ausweisen – dafür kannst Du aber auch keine Vorsteuer geltend machen.

Wichtig


- Eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung reicht aus
- Deine Gewinne musst Du in Deiner Einkommenssteuererklärung angeben
- Je nach Höhe des Gewinns musst Du eventuell Einkommensteuer zahlen

Was sind häufige Fehler beim Anmelden eines Kleingewerbes?


Ein Kleingewerbe anmelden ist eigentlich unkompliziert – aber einige Fehler passieren dennoch häufig:

Fehlende oder unklare Tätigkeitsbeschreibung


Führe Deine Tätigkeit möglichst konkret auf.

Vergessene Meldung an das Finanzamt


Ohne Steuernummer kannst Du keine Rechnungen schreiben.

Nicht genutzte Kleinunternehmerregelung


Wer sie nicht direkt beantragt, ist automatisch umsatzsteuerpflichtig.

Unterschätzter Verwaltungsaufwand


Auch wenn Du klein startest, musst Du ordentlich Buch führen.

Fazit: Kleingewerbe anmelden lohnt sich!


Wenn Du Deine Idee mit wenig Risiko und überschaubarem Aufwand starten möchtest, ist das Kleingewerbe die ideale Lösung. Du kannst flexibel arbeiten, erste Erfahrungen im Unternehmertum sammeln und gleichzeitig wichtige Grundlagen für spätere Geschäftsmodelle legen.

Egal ob online, vor Ort oder nebenbei – das Kleingewerbe ist der perfekte Einstieg in die Selbstständigkeit. Also worauf wartest Du? Jetzt Kleingewerbe anmelden und durchstarten!

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