Nebenberuflich selbstständig: So baust Du Dir erfolgreich ein zweites Standbein auf - Unternehmer Blog

Nebenberuflich selbstständig: So baust Du Dir erfolgreich ein zweites Standbein auf

Nebenberuflich selbstständig - Du möchtest Deine Idee verwirklichen, aber Deinen sicheren Job nicht sofort aufgeben? Dann ist die nebenberufliche Selbstständigkeit genau das Richtige für Dich.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du nebenberuflich selbstständig wirst, was Du beachten musst und wie Du langfristig erfolgreich durchstartest.

24. April 2025 | 5 Min. Lesezeit | 0 Kommentare

Warum der Weg in die nebenberufliche Selbstständigkeit so attraktiv ist


Der Wunsch nach mehr Freiheit, Selbstverwirklichung und zusätzlichen Einnahmen bringt viele Menschen dazu, sich nebenberuflich selbstständig zu machen.
Du behältst die Sicherheit Deines Hauptjobs, während Du gleichzeitig Deine eigene Geschäftsidee entwickelst.
Das reduziert das finanzielle Risiko erheblich und gibt Dir die nötige Flexibilität, um Dich auszuprobieren.

Ob als Freelancer, Online-Shop-Betreiber, Coach oder Handwerker – Möglichkeiten gibt es viele.
Der Vorteil: Du kannst langsam wachsen, Erfahrungen sammeln und mit der Zeit entscheiden, ob Du den Schritt in die volle Selbstständigkeit wagen möchtest.

Wer darf sich nebenberuflich selbstständig machen?


Grundsätzlich darf sich jeder nebenberuflich selbstständig machen – auch Schülerinnen, Studierende, Rentner*innen oder Angestellte.
Wichtig ist nur, dass Du gewisse Regeln einhältst, insbesondere wenn Du noch in einem Angestelltenverhältnis bist.

Du solltest Deinen Arbeitgeber über Deine nebenberufliche Tätigkeit informieren, besonders wenn im Arbeitsvertrag eine entsprechende Klausel steht.
Dein Nebenjob darf Deine Haupttätigkeit nicht beeinträchtigen – weder zeitlich noch inhaltlich.

Außerdem darfst Du Deinem Arbeitgeber keine Konkurrenz machen. Wenn Du zum Beispiel im Hauptjob für eine Werbeagentur arbeitest, solltest Du nicht gleichzeitig selbstständig dieselben Leistungen anbieten – das kann rechtlich problematisch werden.

Nebenberuflich selbstständig: Diese Voraussetzungen musst Du erfüllen


Wenn Du nebenberuflich selbstständig starten möchtest, musst Du folgende Schritte gehen:

1. Geschäftsidee entwickeln: Was möchtest Du anbieten? Welche Zielgruppe willst Du ansprechen?

2. Gewerbeanmeldung: In den meisten Fällen musst Du ein Gewerbe anmelden. Das ist unkompliziert und kostet je nach Stadt zwischen 10 und 50 Euro.

3. Steuernummer beantragen: Nach der Gewerbeanmeldung bekommst Du Post vom Finanzamt. Dort musst Du den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ ausfüllen.

4. Kleinunternehmerregelung wählen (optional): Wenn Dein Umsatz im ersten Jahr unter 22.000 € bleibt, kannst Du von der Umsatzsteuer befreit werden.

5. Buchhaltung organisieren: Auch nebenberuflich musst Du Einnahmen und Ausgaben sauber dokumentieren.

6. Nebenjob richtig versichern: Überlege, ob Du eine Berufshaftpflicht, Betriebshaftpflicht oder Produkthaftpflicht brauchst – je nach Branche.

Was bedeutet „nebenberuflich“ aus Sicht von Behörden?


Finanzamt, Krankenversicherung und Arbeitsamt beurteilen Deine Tätigkeit je nach Umfang unterschiedlich.
Damit Deine Selbstständigkeit als nebenberuflich gilt, solltest Du:

- nicht mehr als 18–20 Stunden pro Woche dafür aufwenden
- im Vergleich zum Hauptjob weniger verdienen
- Deine Krankenversicherung weiterhin über den Hauptjob laufen lassen

Wenn Du diese Grenzen überschreitest, kann es sein, dass Deine Tätigkeit als hauptberuflich eingestuft wird – mit Folgen für Steuern und Sozialabgaben.

Steuerliche Besonderheiten bei der nebenberuflichen Selbstständigkeit


Auch wenn Du nur nebenberuflich selbstständig bist, bist Du verpflichtet, Deine Einnahmen in der Steuererklärung anzugeben.
Du machst das über die sogenannte Einnahmenüberschussrechnung (EÜR).

Das bedeutet: Einnahmen minus Ausgaben = Gewinn. Diesen gibst Du in der Anlage „EÜR“ sowie in der „Anlage G“ oder „Anlage S“ an (je nach Tätigkeit).

Tipp: Falls Du unter die Kleinunternehmerregelung fällst, musst Du keine Umsatzsteuer auf Deinen Rechnungen ausweisen – das spart Zeit und Bürokratie.

Nebenberuflich selbstständig und sozialversichert – was Du wissen musst


Wenn Du weiterhin als Angestellter versichert bist, brauchst Du in der Regel keine zusätzliche Kranken-, Renten- oder Arbeitslosenversicherung. Wichtig ist, dass Du die oben genannten Grenzen für eine nebenberufliche Tätigkeit nicht überschreitest.

Solltest Du allerdings deutlich mehr verdienen oder viele Stunden pro Woche arbeiten, kann die Krankenkasse prüfen, ob Du nicht doch hauptberuflich selbstständig bist – dann musst Du Dich freiwillig gesetzlich oder privat krankenversichern.

In bestimmten Berufen (z. B. Pflege, Lehre, Kunst) kann auch Rentenversicherungspflicht bestehen – kläre das frühzeitig mit der Deutschen Rentenversicherung.

Vorteile der nebenberuflichen Selbstständigkeit


- Weniger Risiko: Du behältst Deine finanzielle Sicherheit durch Deinen Hauptjob.
- Erfahrungen sammeln: Du testest Deine Idee im echten Markt.
- Langsames Wachstum: Du kannst Dein Business in Deinem Tempo entwickeln.
- Steuerliche Vorteile: Du kannst viele Ausgaben absetzen, z. B. Laptop, Software, Werbung.

Die größten Stolpersteine – und wie Du sie vermeidest


- Zu wenig Zeit: Plane Deine Woche realistisch – ein Business neben dem Job kostet Energie.
- Bürokratie unterschätzen: Auch ein kleines Business braucht ordentliche Buchhaltung.
- Rechtliche Fehler: Achte auf Impressumspflicht, DSGVO und Verträge.
- Überlastung: Achte auf Deine Gesundheit und setze Dir klare Arbeitszeiten.

Fazit: Nebenberuflich selbstständig – mit klarem Plan zum Erfolg


Wenn Du eine Idee hast und den Mut, sie umzusetzen, ist die nebenberufliche Selbstständigkeit ein idealer Weg, um Deine unternehmerischen Fähigkeiten zu entwickeln. Du kannst Deine Existenz schrittweise aufbauen, erste Kund*innen gewinnen und dabei weiterhin auf die Sicherheit Deines Hauptjobs vertrauen.

Wichtig ist, dass Du strukturiert vorgehst, Dich gut informierst und offen für Neues bleibst. Mit Geduld und Durchhaltevermögen kannst Du Dein Business erfolgreich entwickeln – und vielleicht irgendwann sogar ganz davon leben.

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