Steuererklärung für Selbstständige: So machst Du sie richtig und stressfrei
Steuererklärung für Selbstständige - Du bist selbstständig und fragst Dich, wie Du Deine Steuererklärung korrekt machst?
In diesem Ratgeber erfährst Du Schritt für Schritt, worauf es bei der steuererklärung selbstständige ankommt.
So vermeidest Du Fehler, sparst bares Geld und bist bestens vorbereitet – auch ohne Steuerberater.
24. April 2025 | 5 Min. Lesezeit | 0 Kommentare
Warum die Steuererklärung für selbstständige so wichtig ist
Als Selbstständiger hast Du die Verantwortung für Deine gesamte finanzielle und steuerliche Situation selbst in der Hand.
Während Angestellten viele Dinge vom Arbeitgeber abgenommen werden, musst Du Dich als Selbstständiger aktiv um alles kümmern – auch um Deine Steuererklärung.
Dabei geht es nicht nur darum, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Wenn Du es richtig machst, kannst Du viele Ausgaben steuerlich geltend machen und Deine Steuerlast senken.
Wer muss überhaupt eine steuererklärung abgeben?
Wenn Du selbstständig bist – egal ob haupt- oder nebenberuflich – bist Du grundsätzlich verpflichtet, jedes Jahr eine steuererklärung als Selbstständige*r beim Finanzamt einzureichen. Dazu gehören insbesondere:
- Einkommensteuererklärung
- Umsatzsteuererklärung (wenn Du nicht unter die Kleinunternehmerregelung fällst)
- Gewerbesteuererklärung (wenn Du ein Gewerbe betreibst)
Die Pflicht besteht unabhängig davon, ob Du hohe oder geringe Einnahmen hattest. Wichtig ist, dass Du Deinen Gewinn korrekt ermittelst und dokumentierst.
Welche Unterlagen brauchst Du für die steuererklärung?
Bevor Du loslegst, solltest Du alle relevanten Unterlagen zusammenstellen. Dazu gehören:
- Einnahmenüberschussrechnung (EÜR), falls Du nicht bilanzierungspflichtig bist
- Belege und Rechnungen zu Einnahmen und Ausgaben
- Kontoauszüge Deines Geschäftskontos
- Steuerbescheide aus Vorjahren (falls vorhanden)
- Fahrtenbuch (bei beruflich genutztem Fahrzeug)
- Versicherungsnachweise (z. B. Krankenversicherung, Altersvorsorge)
Je besser Du organisiert bist, desto schneller und einfacher geht später alles von der Hand.
Die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) – das Herzstück Deiner Erklärung
Für die meisten Selbstständigen reicht die EÜR aus, um den Gewinn zu ermitteln. Dabei ziehst Du von Deinen Betriebseinnahmen einfach die Betriebsausgaben ab.
Wichtig ist, dass Du das Ganze sauber dokumentierst. Folgende Posten zählen typischerweise dazu:
Einnahmen:
- Rechnungen an Kund*innen
- Einnahmen aus Online-Plattformen
- Honorare und Provisionen
Ausgaben:
- Miete für Büro oder Co-Working-Space
- Fachliteratur, Software, Telefonkosten
- Reisekosten und Verpflegungsmehraufwand
- Werbung, Website, Marketing
- Beiträge zur Berufs- und Betriebshaftpflicht
Diese EÜR musst Du im Rahmen der steuererklärung selbstständige mit einreichen.
Umsatzsteuer: Regelversteuerung oder Kleinunternehmerregelung?
Wenn Du mehr als 22.000 € Umsatz im Vorjahr hattest oder im laufenden Jahr mehr als 50.000 € erwartest, bist Du in der Regel umsatzsteuerpflichtig.
In Deiner Steuererklärung musst Du dann die eingenommene Umsatzsteuer und gezahlte Vorsteuer angeben.
Wenn Du als Kleinunternehmer*in auf die Umsatzsteuer verzichtest, entfällt die Umsatzsteuererklärung – aber Du darfst auch keine Vorsteuer abziehen.
Überlege Dir also genau, welche Variante für Dich besser passt.
Formulare und Fristen – das musst Du wissen
Die steuererklärung selbstständige wird heute elektronisch über das ELSTER-Portal oder eine Steuersoftware übermittelt.
Die wichtigsten Formulare sind:
- Anlage S (für freiberufliche Tätigkeiten)
- Anlage G (für gewerbliche Tätigkeiten)
- Anlage EÜR
- Umsatzsteuererklärung (falls notwendig)
- Gewerbesteuererklärung (bei Gewerbetreibenden)
- Hauptvordruck zur Einkommensteuer
Die reguläre Abgabefrist endet am 31. Juli des Folgejahres. Wenn Du einen Steuerberaterin beauftragst, verlängert sich die Frist automatisch auf Ende Februar des übernächsten Jahres.
Lohnt sich ein Steuerberater?
Gerade in den ersten Jahren kann Dir ein Steuerberater viel Arbeit abnehmen – und Dir helfen, legal Steuern zu sparen. Wenn Du allerdings ein einfaches Geschäftsmodell hast, kannst Du Deine Steuererklärung mit etwas Übung auch selbst erledigen.
Es gibt mittlerweile viele benutzerfreundliche Programme, die Dich Schritt für Schritt durch die Erklärung führen und automatisch die korrekten Formulare erstellen.
Häufige Fehler bei der steuererklärung selbstständige
Damit Du auf der sicheren Seite bist, hier einige typische Stolperfallen, die Du vermeiden solltest:
- Private und geschäftliche Ausgaben nicht sauber getrennt
- Fehlende Belege oder unsaubere Dokumentation
- Nicht genutzte Freibeträge oder Pauschalen (z. B. Werbungskostenpauschale)
- Umsatzsteuer falsch oder gar nicht angegeben
- Frist verpasst – das kann teuer werden
Ein gutes Ordnungssystem und regelmäßige Buchführung helfen Dir, den Überblick zu behalten.
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung wird die steuererklärung zur Routine
Auch wenn die steuererklärung selbstständige anfangs etwas komplex erscheinen mag: Mit der richtigen Vorbereitung, passenden Tools und einem grundlegenden Verständnis für Deine Finanzen kannst Du diese Aufgabe problemlos meistern.
Je früher Du anfängst, Dich mit den steuerlichen Anforderungen auseinanderzusetzen, desto stressfreier wird es.
Nutze Deine Selbstständigkeit als Chance, Deine finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen – auch beim Thema Steuern.
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